Bodendecker

Bodendecker vielseitig einsetzbar

Bodendecker sind niedrige Pflanzen, wie Zwerggehölze, Gräser oder Stauden, die sich mit ihren Trieben, Ablegern oder Ausläufern in kürzester Zeit ausbreiten und so den Boden dicht begrünen. Zugleich beschatten sie ihn und schützen die Erde vor dem Austrocknen, da weniger Wasser verdunstet.

Sie halten das Erdreich mit ihren Wurzeln und bieten Tieren und Insekten Rückzugsorte und Nahrung. Doch das Beste: Da viele Bodendecker immergrün sind und sehr dicht wachsen, haben Unkräuter kaum eine Chance.

Außerdem fühlen sie sich selbst dort wohl, wo es andere Pflanzen schwierig haben, denn der natürliche Standort der meisten Bodendecker ist unter anderen, größeren Sträuchern oder Bäumen. „Gerade an schattigen Stellen im Garten, wie unter Bäumen oder Sträuchern, empfehlen sich Bodendecker als Begrünung“, erklärt Gerald Jungjohann vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.

„Auch für Gartenbereiche mit Hanglage sind sie ideal, da ihre Wurzeln den Boden befestigen und vor Erdrutschen schützen.“ So fühlen sich zum Beispiel Farne, Funkien (Hosta) oder Ziergräser, wie die Segge (Carex), im Schatten und auch zwischen den Wurzeln größerer Bäume wohl.

Gräser, wie das Bärenfell-Schwingel (Festuca gautieri), aber auch die Teppichmispel (Cotoneaster radicans) oder der Gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaeum) eignen sich wunderbar für Gärten mit Gefälle. In einem Gespräch mit einem Landschaftsgärtner findet man schnell heraus, welcher Bodendecker zum eigenen Gartenstil passt und mit den Standortbedingungen gut zurechtkommt.

Bodendecker sind aber nicht nur grün, viele von ihnen bilden auch schöne Blüten aus. So bringt das Immergrün (Vinca minor) ein zartes Violett oder Weiß in den Garten. Die Golderdbeere (Waldsteinia fragarioides) hingegen ist fröhlich gelb. Besonders bei Bienen, Hummeln oder Schmetterlingen kommen diese Bodendecker mit ihrem schmackhaften Nektar gut an.

Wenn es zudem gut duften soll, wählen Landschaftsgärtner Thymian. Von diesem Halbstrauch gibt es kriechende und teppichbildende Sorten, die sich wunderbar ausbreiten. Der Sandthymian (Thymus serpyllum) beispielsweise wird maximal zehn Zentimeter hoch und blüht in einem zarten Rosa-Violett.

Wer es fruchtig-frisch mag, für den ist der Zitronenthymian eine gute Wahl: Er wächst besonders niedrig und wird daher als „Duftrasen“ bezeichnet. Auch Lavendel – eigentlich kein typischer Bodendecker – ist eine wohlduftende Bodenbegrünung, wenn man ihn flächendeckend pflanzt. Er macht sich vor allem an gemütlichen Rückzugsorten im Garten gut, da er mit seinen ätherischen Ölen für Entspannung sorgt. Als „Bienenweide“ bieten sowohl Lavendel als auch Thymian den fleißigen Bestäubern besonders reichhaltigen Nektar und Pollen.

Landschaftsgärtner empfehlen, sich auf wenige Bodendecker zu konzentrieren und diese in Gruppen zu pflanzen. Denn der Garten kann unruhig wirken, wenn zu viele verschiedene Pflanzen auf kleiner Fläche kombiniert werden.

Gibt man ihnen jedoch ausreichend Raum, bilden Bodendecker wunderschöne Polster. Vor allem blühend entfalten sie ihre volle Wirkung, wenn sie großflächig wachsen dürfen. „Ist der Platz zu knapp bemessen, kommen sich die Bodendecker mit den Jahren gegenseitig in die Quere und nehmen sich Licht und Luft“, erklärt Jungjohann vom BGL. „Daher ist es wichtig, sie hin und wieder zu schneiden.“

Spannend wird es, wenn Bodendecker mit unterschiedlichem Wuchsverhalten gewählt werden. Hohe Farne neben großblättrigen Funkien, umgeben von flachwachsenden Gräsern oder Efeu. (Foto: BGL)

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